Das beschriebene Verfahren funktioniert aber nur auf relativ kurze Entfernungen. Die beiden menschlichen Augen sind nur 5-7 cm voneinander entfernt, bereits bei Entfernungen von einigen hundert Metern werden die Parallaxenwinkel so klein, dass der Effekt für das Gehirn nicht mehr wahrnehmbar ist.
Das heißt aber, dass wir Berge und Landschaften grundsätzlich nur zweidimensional wahrnehmen - ihre Dimensionen und Entfernungen sind zu groß, als dass das stereoskopische Sehen hier funktionieren würde.
So ist für einen Betrachter der realen Szenerie des nebenstehenden Bildes nicht erkennbar, dass die Mittelspitze des Watzmann mehrere Hundert Meter hinter dem äußerst rechten Gipfel (Hocheck) liegt. Und auch nicht, dass der linke Teil der sonnenbeschienenen Wand gar mehr als einen Kilometer weiter entfernt ist, als die rechten Teile. Und schon gar nicht nimmt der Mensch wahr, dass der Mond in der Szene achtzigtausend mal weiter entfernt ist, als der Watzmann.